Ein entspanntes Roadtrip Wochenende inklusive Pannen... (10.07.-13.07.2014)

I want to ride my bicycle, I want to ride my bike, I want to ride my bicycle, I want to ride it where I like (Queen)
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Vorsicht, mal wieder ein langer Blogeintrag!

Da ich ja jetzt seit Februar ca. 35 Überstunden gesammelt habe (einen Tag davon habe ich schon eingelöst als ich damals an Ostern zu meiner Gastfamilie gefahren bin) dachte ich ich nehme mir noch einmal 2 Tage frei, da F. auch die ganze Woche frei hatte. So ging es am Donnerstag noch einmal ein bisschen zum radeln am Fluss entlang. Dieses Mal aber nicht ganz so lang und weit und mit Handtuch zwischen Po und Sattel. So ging das dann auch ganz gut mit dem Hinterteil.

Freitag ging es dann um 9 Uhr morgens los mit dem Auto Richtung St. Jacobs, was ca. 1 Stunde westlich von Toronto liegt. Dort wollten wir uns die Outlet Mall anschauen, sowie auch den Farmer’s Market. Bei beidem hatten wir leider Pech: In der Mall war überhaupt nichts los und keine interessanten Geschäfte und der Farmer’s Market hatte gerade am Freitag natürlich geschlossen. Vorbei war es aber mit dem Unglück noch lange nicht! Als wir aus der Mall rauskamen und zum Auto gelaufen sind, hatten wir doch tatsächlich vorne rechts einen Platten! Sowas ist mir noch nie passiert! Vor allem war der vorher noch nicht da, das hätten wir auf jeden Fall beim fahren bemerkt. Tja, erst mal geschaut ob ein Ersatzreifen im Auto ist. War er auch. Allerdings kein Wagenheber nu rein Radkreuz. Super… Manuela hat ja schon mal Reifen gewechselt (dank Papa!) aber ohne den Wagenheber braucht man da auch nichts anfangen. Also haben wir ganz nett zwei Bauarbeiter gefragt, die natürlich gleich bereit waren uns zwei blonden (auch noch blond!) deutschen Mädels zu helfen! Die beiden hatten auch einen Wagenheber im Auto. Sind sogar noch ein paar andere Leute vorbei gegangen und haben gefragt ob wir Hilfe brauchen. Ich liebe die Canadier einfach! Da ist immer einer da der helfen kann/will! F. hat dann auch ihre Gastmutter erreicht und die meinte wir können bis zum Lake Huron und zurück nach Toronto mit dem Ersatzreifen fahren. Aber das wollten wir nicht, denn das wären über 200km gewesen. Da war doch irgendwas im Hinterkompf, dass man mit dem Teil nicht so weit fahren darf und vor allem auch nicht so schnell. Unsere Helfer in der Not meinten das auch und haben uns gleich gesagt wo wir den Reifen reparieren lassen können (wir sind nämlich in einen Nagel gefahren und das soll für $28 kein Problem sein, das zu reparieren). Einen Kaffee wollten die beiden als kleines Dankeschön nicht, aber ich sollte dafür sorgen, dass die deutsche Nationalmannschaft am Sonntag gewinnt. Das habe ich ihm dann auch versprochen! (Und gehalten wie man sieht!)

Walmart (ist eigentlich eher ein riesen Supermarkt) repariert anscheinend auch Reifen, dort sind wir als erstes hin. Kein Glück (wiedermal). Also haben wir eine komplizierte Anleitung von der Verkäuferin zum nächsten Canadian Tire (tire= Reifen) bekommen. Wiedermal, die Canadier lassen dich nicht im Stich! Die erklären dir den Weg gerne auch zum 20. Mal. Los ging es (langsam) zur Werkstatt. Dort Auto abgestellt und zum Starbucks Kaffee trinken, solange die den Reifen reparieren. Nur leider kam dann der Anruf dass man den Reifen nicht reparieren kann, weil der Nagel zu weit am Rand steckt. Man braucht einen neuen Reifen. Die Frage natürlich ob das jetzt etwas geflunkert ist oder nicht, schließlich haben die zwei blonden Mädels keine Ahnung davon. Das ganze hat uns dann $130 gekostet. Die Gastmutter von F. war natürlich die ganze Zeit nicht erreichbar. Wir haben einfach nur gehofft, dass sie das dann übernimmt (Später haben wir sie erreicht und sie meinte sofort, dass sie das Geld an F. zurückzahlen wird!)

Weiter ging es also mit neuem Reifen Richtung Lake Huron, genauer gesagt in die Kleinstadt Goderich (liegt direkt am See). Wir haben unser Bed & Breakfast super gefunden, nachdem wir erst einmal ewig über sehr gerade Landstraßen gefahren sind. Super sueßes Haus (siehe Bilder) das einer alten Frau gehört die echt lieb war. Durften uns ein Zimmer aussuchen und dann ging es auch schon los ein bisschen in die Stadt, zum Leuchtturm und was Essen. Haben uns da von der Omi was empfehlen lassen. Danach zurück ins Zimmer, etwas ausruhen und weiter zum Strand. Die haben dort insgesamt drei Strände (neben einander) und die sind wir, faul wie wir waren, mit dem Auto abgefahren. Haben den Dudelsackspielern noch etwas zugehört, die dort jeden Freitag Abend spielen und sind wieder zurück. Eigentlich wollten wir noch Sonnenuntergang anschauen, weil die dort so schön über dem See untergeht, aber leider war es ziemlich bewölkt und die Sonne kam nicht richtig durch.

Samstag erst mal ausschlafen und dann frühstücken. Bei unserem Bed & Breakfast war leider kein Frühstück dabei (dann sollte es eigneltich nur "Bed" heißen!), dafür haben wir für die Nacht auch nur $50 gezahlt, zu zweit! So gab es selbst gekauften Joghurt, Obst und Müsli auf der Terasse im Garten zum Frühstück. Tee, Kaffee und selbstgemachte Kekse, die super lecker waren (haben gleich mal nach dem Rezept gefragt) gab es im Haus. Danach waren wir sportlich und sind etwas wandern gegangen. Mit dem Ziel, der Strand! Dort haben wir uns abgekühlt (das Wasser ist eindeutig sauberer als im Lake Ontario) und gesonnt. Manuela hat dann natürlich einen schönen Sonnenbrand am Rücken und den Beinen bekommen. Ich weiß zu wenig eingecremt und es war auch etwas windig, da spürt man die Hitze nicht so. Nun ja… Abends wollten wir noch zu einer Mall in der Stadt, leider hatten wir wieder mal Pech. Bis auf 3 oder 4 Geschäfte war da nichts. Die habens auf dem Land nicht so mit Einkaufszentren. Also sind wir dann zum Essen gegangen, was ein wirklicher Geheimtipp von unsere Bed&Breakfast Omi war, da es echt billig und sehr schön zum Sitzen war und von außen hätte man das gar nicht gedacht! Haben den Abend dann entspannt, lesend auf der Veranda verbracht, da es mit dem Sonnenuntergang leider wieder nichts wurde.

Sonntag wurde wieder gefrühstückt auf der Veranda dieses Mal und danach auch schon Abfahrt Richtung Kitchener, dessen Bevölkerung anscheinend sehr viele deutsche Vorfahren haben soll und dementsprechend “deutsch” soll es dort auch sein. Leider haben wir es in die Stadt nicht mehr wirklich geschafft, da an dem deutschen Restaurant, wo wir das Finale schauen wollten, schon eine Schlange war als wir ankamen, so sind wir dort auch gleich geblieben und haben uns angestellt. Das war wirklich krass! Alle Leute mit Deutschland Flagge, Trikot, Schminke etc. Dabei waren die meisten nicht einmal Deutsche! Ein Argentinier hat sich doch tatsächlich auch in die Schlange getraut! Um 2 Uhr mittags ging es dann rein in den riesen Saal mit mega Leinwand! Es waren mind. 300 Leute da und die Stimmung war von Anfang an super, mit Trommeln etc. Haben dann sogar einen echt guten Kartoffelsalat und ne Breze gegessen. Während dem Spiel hat so gar der Argentinier sein Trikot gewechselt! Jaja! Wie das Spiel verlief, nun ja dazu muss ich ja nicht viel sagen, ich glaube das weiß jeder selbst ganz genau! DEUTSCHLAND WURDE WELTMEISTER!!! Ich konnte es am Anfang gar nicht fassen!!

Als wir aus dem Parkplatz gefahren sind hatten wir sogar einen Mini-Autokorso, was es etwas entschädigt hat, dafür, dass wir das ganze richtige Fest in Deutschland nicht mitbekommen haben! Wären wirklich gerne daheim in Deutschland gewesen an diesem Tag!

 

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