Lisboa (29.12.2014 - 02.01.2015)

 Am 28.12. ging es abends schon los in Richtung Sevilla zu erst und dann nach 2h Aufenthalt dort weiter nach Lissabon, Hauptstadt von Portugal! Die Fahrt dauerte ca. 7,5h. Aber es ging recht schnell vorbei. Dann standen wir allerdings um halb 6 an der Bus Station und die U-Bahn in die Innenstadt hat erst um halb 7 aufgemacht. Also hieß es erst einmal in der Kälte warten. Bis wir dann auch das ganze mit den Tickets raus hatten... In der Innenstadt haben wir erst einmal einen warmen Kaffee getrunken. Sind dann weiter auf die Suche nach einem Starbucks. Doch den den wir gefunden haben, hatte natürlich noch nicht so früh auf. Also haben wir ein anderes Café mit Wlan gesucht, denn Kerstin und ich waren eigentlich gar nicht vorbereitet, wir wussten nicht mal wie wir zu unserem Apartment kommen. Der Satz unseres Ausfluges ist dabei enstanden. Wir wollten uns eigentlich durchfragen, wo denn der Starbucks ist. Kerstin schaut auf einen LKW mit Arbeitern und meinte nur, ach die kommen aus Polen, die brauchen wir schon mal nicht fragen. Ich schau mir das Kennzeichen an und lache los. Länderkennzeichen "P" = Portugal, NICHT Polen. Sonst würden ja nur Polen in Lissabon herumfahren!

Nach einer Weile im Café sind wir dann los gestapft zum Apartment (das wir über Airbnb gebucht haben). Google maps hat uns natürlich nicht die ganzen Berge angezeigt. Das war verdammt anstrengend denn Lissabon hat San Francisco-Verhältnisse!

Spanier, die vorher in der Wohnung waren, haben uns dann rein gelassen und wir konnten schon mal unser Gepäck abstellen. Dann sind wir wieder weiter in die Stadt, haben uns etwas umgeschaut, was gegessen usw.

Nachmittags durften wir dann einchecken. Die Frau, der das Apartment gehört, war wirklich super nett und das Apartment sehr süß und auch sauber (bis auf Teile der Küche vllt).

Kerstin und ich haben dann eigentlich nur noch unseren Schlaf nachgeholt und sind einkaufen gegangen. Abends kamen dann noch die restlichen beiden Mädels an: Lena und K..

Am nächsten Tag ging es dann natürlich wieder los in die Stadt. Um 3 Uhr haben wir dann noch bei einer Free-Walking-Tour mitgemacht, die 3,5h ging! Aber der Guide war wirklich super und so waren die 3,5h gar nicht so lange. Er wollte uns auch so ein bisschen vermitteln wie die Portugiesen so drauf sind. Dabei ist "Sodade" sehr wichtig. Schwierig zu übersetzen, vllt in Richtung Sehnsucht. Auf jeden Fall ist das eine melancholische Stimmung (was auch bei Fado, der typischen portugiesichen Musik rüber kommt). Denn die Portugiesen warten auf einen Menschen der Portugal wieder aufbaut, sodass es dem Land wieder besser geht. Anscheinend versuchen sie gar nicht selber etwas dagegen zu tun, sondern sie sitzen nur da und warten?! Das war schon auch so eine Frage in der Gruppe der Tour. Auch dass die Portugiesen alles nur so halb machen. Der Guide hat auf einen Pfosten gezeigt der nur mit ein paar Seilen festgebunden war, damit er nicht umfällt. Das reicht den Portugiesen aus. Da sind wir Deutschen ja komplett das Gegenteil! Was wir aber anscheinend mit den Portugiesen gemeinsam haben, ist das rummeckern, bzw. sich beschweren!

Nach der Walking Tour sind wir dann mit ein paar anderen aus der Gruppe noch was essen gegangen, empfohlen vom Guide. Das was ich eigentlich wollte gab es nicht, so hab ich eine Sardine genommen. Das war vllt eine Sache mit dem Auseinandernehmen. Sowas hab ich ja auch noch nie wirklich gemacht.

Nach dem Essen waren wir alle ziemlich fertig. Sind dann nur noch los in eine Bar um uns dort für das Couchsurfing-Silvester-Essen anzumelden. Tja, aber iwie sind wir dort doch länger hängen geblieben. Der Besitzer der Bar hat jedem zwei Schnäpse ausgegeben. War ein Deutscher und sehr wahrscheinlich schwul. Aber super cooler Typ!

Um es kurz zusammen zu fassen beinhaltete der Abend 9l Mojito, 2 Shots, Bier und Glühwein. Außerdem haben wir einen Iren, einen Ami/Mexikaner und einen Australier kennen gelernt. Alle drei Englisch-Muttersprachler, aber mit verschiedenen Akzenten. War auf jeden Fall ein super lustiger Abend!

Am 31.12. haben wir dann nicht wirklich viel gemacht, da wir noch etwas fertig waren vom Abend vorher. Sonnenuntergang in Lissabon konnten wir uns aber trotzdem nicht entgehen lassen. Also haben wir einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt gemacht, uns den Sonnenuntergang angeschaut und danach auch wieder zurück, um uns für Silvester fertig zu machen.

Zuerst ging es ja zu dem Couchsurfing-Silvester-Essen. Es sind doch einige gekommen. Nur haben wir vier Mädels iwie den Altersdurchschnitt gesenkt. Die meisten dort waren mind. Mitte 30, was wir jetzt nicht erwartet hätten!

Das Essen war ganz gut, aber nicht wirklich viel. Dafür gab es free Sangria, Bier und Wein.

Nach dem Essen ist die komplette Gruppe losgelaufen zum Platz "Praca do Comercio". Dort fand nämlich das Feuerwerk statt. Allerdings ist es sehr schwierig mit so einer großen Gruppe zügig voran zu kommen. Da wir das Feuerwerk nicht verpassen wollten, haben wir uns dann abgeseilt und sind etwas schneller zum Platz gelaufen. Was mir etwas gefehlt hat war die kurze Zeit vor Mitternacht, wo man normalerweise nochmal Stimmung macht und dann Herunter zählt (das haben sie gemacht, aber es kam so plötzlich!). Vielleicht standen wir aber einfach zu weit hinten. Auf dem Platz war glaub ich schon den ganzen Abend viel los mit Konzerten etc. Feuerwerk selber war sehr schön! Die Musik dazu hat vllt etwas gefehlt. Aber das lag wahrscheinlich auch wieder daran, dass wir einfach viel zu weit hinten standen. Es waren aber auch verdammt viele Menschen auf dem Platz!!

Dann ging es weiter zum nächsten Event von Couchsurfing. Wir sind gelaufen. Waren doch 2-3km und gott war ich froh, dass ich mich für die flachen Stiefel entschieden habe! Irgendwann wurde es uns dann auch echt kalt! Ich hatte sowieso keine dicke Winterjacke (Softshelljacke und (ärmellose) Weste waren meine Winterjacke) und war echt froh, als wir bei dem "Club" angekommen sind. Es hieß auf dem Flyer dass es eine bedeckte und beheizte Chill-out-Area geben soll. Joar also beheizt hieß dann ein Heizpilz und bedeckt wurde das ganze mit einem Art Netz... Sehr warm. Im "Club" (darf man fast nicht so nennen da es im Prinzip nur ne kleine Tanfläche gab und eine Bar) war nicht wirklich was los. Nur ein paar Leute vom Couchsurfing. Die Musik war auch sehr komisch, nicht tanzbar auf jeden Fall! Wir haben unsere freien Getränke getrunken und sind dann auch wieder nach Hause maschiert. Zurück ins warme Bett im Jahr 2015!

Wie ihr seht kein spektakuläres Silvester. Hat uns aber nichts ausgemacht, da der Abend davor ja gut war!

Am 01.01.2015 ging es dann in den Stadtteil Belém (übersetzt Bethlehem) der auch am Fluss Tejo liegt, nur etwas weiter westlich. Wir haben uns bestimmt nicht alles angeschaut, aber zumindest ein bisschen was.

Denn wir wollten in der Innenstadt auch noch mit der Tram 28 fahren, denn die durchfährt ziemlich viele schöne Ecken in Lissabon. Und es ist so eine alte Tram wie in San Francisco!

Wir sind am Anfang der Linie eingestiegen und am letzten Punkt raus. Um nun wieder ein Stück zurück zu fahren muss man erst aus der letzten Tram raus, um dann vorne in die Tram einzusteigen die wieder zurück fährt. Anscheinend haben sich ein Pärchen in der Tram vor uns gedacht, das müssen sie nicht machen, wieso aussteigen wenn die Tram doch eh dort wieder zurück fährt. Joar es gab ewig lange Diskussionen glaub ich bis dann wirklich die Polizei kam. Denn natürlich ging nichts mehr vorwärts, da die Tram nicht weiter fahren konnte und unsere dahinter stand. Alle haben erst mal geklatscht, als die Polizisten ankamen. Und sie haben die beiden doch aus der Tram raus bekommen. Ich weiß nicht wo die beiden her kamen. Aber um ehrlich zu sein, so eine Aktion würde zu Deutschen passen...

Am 02.01. hieß es für Lena dann schon Abschied nehmen von Lissabon. K., Kerstin und ich sind nocheinmal in die Innenstadt. haben uns die Kirche ohne Dach, Convento do Carmo, angeschaut (wurde durch das große Erdbeben 1755 zerstört und nie wieder aufgebaut durch Geldmangel), ein Pastel de Nata probiert (kleine süße portugiesische Backware) und wollten eigentlich noch zur Burg hoch. Allerdings war uns das dann zu viel Eintritt und so haben wir den Sonnenuntergang etwas unterhalb auf einer Art Terasse mit Café angeschaut und eine heiße Schokolade getrunken.

Danach ging es zurück zum Apartment, wir haben unser Gepäck geholt und sind los zum Busbahnhof. Um 21.30 Uhr ging unser Bus zurück nach Sevilla und von dort morgens (wieder nach ein paar Stunden aufenthalt dort) dann mit dem Zug zurück nach Córdoba. Einen Tag später bin ich dann auch wieder nach Cádiz zurück. Denn am 07.01. hat die Uni wieder angefangen.

Fazit:

Lissabon ist eine super schöne Stadt, ein Mix aus San Francisco und Wien. Dort hätte ich mir auch gut vorstellen können, ein Auslandssemester oder so zu machen. Wenn es nicht portugiesisch wäre. Denn ich muss sagen, das portugiesisch aus Portugal gefällt mir nicht so gut. Ist hört sich sehr ost-europäisch an. Das brasilianische portugiesisch klingt da viel schöner. Und es ist wie mit holländisch-deutsch: wenn man was auf portugiesisch liest, kann man viel vom Spanischen her verstehen!